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Petra: Die Sonnenanbeterin: Sie will schnell schön braun werden – welcher Lichtschutzfaktor ist da günstig (Wird man mit hohen Faktoren auch braun? Was ist der Unterschied? Wir haben jetzt Produkte mit Faktor 30)?
Dr. Buck: Sonnencreme wird immer zu dünn aufgetragen, in der Regel etwa halb so dünn wie bei der Berechnung des Faktors im Labor. Diese Halbierung drittelt den Lichtschutzfaktor. Hinzu kommt, dass der Faktor sich nur auf die Sonnenbrand-auslösenden UVB-Strahlen bezieht. Der UVA-Schutz – UVA macht uns braun – ist bei hochwertigen Sonnencremes gerade mal ein Drittel so hoch (zu erkennen am UVA in einem Kreis-Symbol), sonst sogar noch darunter. Das ergibt einen „Schutz“ vorm Braunwerden bei LSF30 von rund 3 (30/3=10, 10/3=3,3). Und da man mit dem dazugehörigen UVB-Schutz zehnmal so lange in der Sonne bleiben kann wie ohne (30/3=10), wird man mit Sonnencreme schneller braun als ohne Sonnencreme.
Wie schadet intensives Bräunen der Haut (Anti-Age…)?
UV-Licht ist der wichtigste Verursacher der Hautalterung. Dafür muss man sich nur die Gesichtshaut im Vergleich mit der Haut von beispielsweise dem Bauch alter Menschen ansehen. Außerdem kommen früher oder später – je nach Hauttyp – die Krebsvorstufen und Hautkrebs dazu (der Hautkrebs ist mit über 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr der häufigste Krebs des Menschen).
Wie kann man den Bräunungsvorgang beschleunigen?
Mit Sonnencreme: Da Sonnencreme erheblich stärker das Sonnenbrand-verursachende UVB herausfiltert als das die Hautbräunung auslösende UVA, kann man sich mit Sonnenschutz länger in der Sonne aufhalten und wird daher auch brauner als ohne.
Die Sportliche: Beachvolleyball, schwimmen, surfen – Reicht Wasserfeste Sonnencreme aus?
Ja, eine hochwertige liposomale Sonnencreme kann bei diesen Sportarten einen zuverlässigen Schutz bieten.
Welche Sonnenschutztipps geben Sie Strand und Wassersportlern mit auf den Weg?
Bei langen Aufenthalten in der Sonne sollte zusätzlich textiler Lichtschutz verwendet werden. Augenlider, Lippen, Haaransatz und Scheitel nicht vergessen!
Was empfehlen Sie, um Überhitzung vorzubeugen?
Dünne, atmungsaktive Kleidung, viel isotonische Getränke trinken.
Die Natürliche: Was ist der Vorteil physikalischer Filtersubstanzen (Schützen sie genauso gut wie chemische? Sind sie Umweltverträglicher?)?
Physikalische Filtersubstanzen sind in der Lage, das gesamte Spektrum des Lichtes zu reflektieren, deshalb sind sie auch Grundlage aller Make-ups. Sie werden ansonsten aber außer bei Baby-Sonnencremes nahezu nie alleine eingesetzt, sondern mit chemischen kombiniert. Und zwar deshalb, weil sie vom Hautgefühl unangenehm sind und weiße Spuren hinterlassen und daher nur in kleinen Mengen und bei hochwertigen Sonnencremes in mikronisierter Form zum Schutz vor bestimmten Anteilen des Lichtes verwendet werden. Als einziger Filter eingesetzt, sind die Sonnencremes für Erwachsene und auch Kinder kaum akzeptabel, auch wenn sie umweltfreundlicher sind.
Welche in Sonnenschutzmitteln gängigen Stoffe, wie z.B. Konservierungsstoffe können problematisch sein?
Ernsthaft problematisch sind die meisten Inhaltsstoffe nicht. Alle Behauptungen über die Gefahren durch einzelne Bestandteile beruhen auf Experimenten, die nicht am menschlichen Organismus, sondern in Kulturschalen oder an Tieren gemacht wurden und sind daher nicht auf den Menschen übertragbar.
Worauf sollte man beim Kauf natürlicher Sonnenschutzprodukte achten?
Es gibt keine effektiven „natürlichen“ Sonnenschutzfilter außer mineralische Filter. Hier muss man dann aber damit leben, dass man käseweiß wie mit Penaten eingecremt aussieht.
Die Empfindliche: Wie viele Menschen sind von Lichtdermatosen betroffen? Wodurch werden Sie ausgelöst? Was empfehlen Sie zur Vorbeugung/zum Verhalten am Strand?
Die Sonnenallergie „Polymorphe Lichtdermatose“ kann sehr unterschiedlich aussehen und ist selbst in der Hautarztpraxis keine häufige Diagnose. Je nach Erscheinungsbild helfen entweder spezielle Allergie-Sonnencremes, Allergietabletten oder nur das Meiden der Sonne bzw. die Anwendung von Kortison/salbe. Manchmal kann auch über ein sanftes Gewöhnen mit anfangs kurzen, dann immer längeren Aufenthalten in der Sonne die Symptome verhindern.
Was bedeutet empfindliche Haut (Lichtallergie, Mallorca-Akne, heller Hauttyp, …? Welches sind die typischen oder wichtigsten Probleme?)?
Empfindliche Haut ist in der Dermatologie meistens mit Erkrankungen aus dem „atopischen Formenkreis“ verbunden. Die genetische Disposition „Atopie“ (Menschen, die Neurodermitis, allergisches Asthma oder Heuschnupfen haben) haben häufig eine gestörte Hautbarriere und entwickeln daher leichter Kontaktallergien und Hautreizungen durch Inhaltsstoffe, die bei gesunder Haut keine Probleme machen. Mallorca-Akne ist eine Sonnenallergieform, die ähnlich wie Akne aussieht und auch so behandelt wird. Hier kann ein Wechsel der Sonnencreme manchmal schon helfen, weil die Zusammensetzung der Sonnencreme bei der Pathogenese eine Rolle spielt.
LICHTempfindliche Haut hat jeder. Abhängig von der Grundpigmentierung und Dicke der Haut führt der Einfluss des UV-Lichtes früher oder später im Leben zu den bekannten Symptomen: Falten, Altersflecken, Couperose, Mitessern, Hautkrebsvorstufen und Hautkrebs. Die Summe der Besonnungen zählt: „die Haut vergisst nichts“
Schaden Emulgatoren (wenn ja: wie, wem und wodurch?)?
In der Regel schaden sie nicht, es sei denn es liegt eine Allergie dagegen vor oder es besteht eine starke Neigung zur Entwicklung der „perioralen Dermatitis/Stewardessenkrankheit“. Emulgatoren verbinden die fettigen mit den wässrigen Bestandteilen der Cremes – es geht also nicht ohne.
Mein persönlicher Galenik-Favorit ist ISDIN Fusion Water® (super leicht, brennt nicht in den Augen, überschminkbar)
Mein extrem wasserfester Wassersport-Favorit ist Daylong 50 kids® (Einmal eincremen reicht für einen Nachmittag auf dem Surfbrett)
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