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Brauchen wir Schutz vor digitalem Licht?

Flair: Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Lichtarten?

Dr. Buck: Das Spektrum des sichtbaren Lichtes umfasst die elektromagnetischen Wellen von violett (380nm) bis rot (780nm). Am violetten Ende des Spektrums, bevor die nicht mehr sichtbaren ultravioletten Strahlen beginnen, befindet sich das Spektrum des „hochenergetischen sichtbaren Lichtes“ (High Energy Visible). Die kurzen Wellenlängen von 380-450nm ermöglichen es diesen blauen Strahlen des sichtbaren Lichtes, tiefer in die Haut einzudringen.

Flair: Warum ist das eine Licht gut und das andere Licht schlecht für die Haut?

Dr. Buck: Die nützlichen Effekte des sichtbaren Lichtes sind seit langer Zeit bekannt. Es ist unter anderem dafür erforderlich, um das Vitamin D in der Haut zu synthetisieren. Und das blaue, hochernergetische Licht steuert unsere Wachphasen durch die Unterdrückung der Melatoninausschüttung und es regt die Bildung von Serotonin an, dem „Glückshormon“. Im medizinischen Bereich nutzen Hautärzte blaues Licht, um Schuppenflechte zu behandeln und die Kollagensynthese anzuregen. Selbst die deutlich energiereicheren UVA- UVB-Strahlen werden medizinisch genutzt, um chronisch entzündliche Hautkrankheiten kortisonsparend zu behandeln. Schlecht für die Haut ist wie im ganzen Leben nur eine zu hohe Dosis. Bei dem HEV ist man aber noch weit davon entfernt sagen zu können, ob unter den modernen Lebensbedingungen eine zu hohe Dosis überhaupt erreicht wird. Sicher ist nur, dass das Tageslicht zum Abend hin seine blauen Anteile verliert, so dass die Melatoninausschüttung beginnt und der Schlaf eingeleitet wird. Zu dieser Zeit kann sich künstliches blaues Licht störend auf den Schlafrhythmus auswirken.

Flair: Und was kann man tun, um sich vor den HEV-Strahlen zu schützen?       

Dr. Buck: Die Frage ist erst einmal, ob es überhaupt erforderlich ist, sich vor diesem Licht zu schützen. Denn es gibt bisher keine einzige Untersuchung, geschweige denn Langzeitstudie, die die Auswirkungen des HEV Lichtes auf den Menschen untersucht hat. Hinzu kommt, dass selbst die wenigen vorliegenden Untersuchungen an Nagetieren und in Zellkulturen, von namhaften Wissenschaftlern bezüglich der Übertragbarkeit auf den Menschen angezweifelt werden.

Ein konsequenter Schutz vor der nachgewiesenermaßen schädlichen ultravioletten Strahlung macht sicher mehr Sinn, als jetzt den Kosmetikherstellern auf den Leim zu gehen, die mit geballter Marketingmacht diese Produkte an die verunsicherten Menschen zu bringen versuchen.

Flair: Welche Behandlungen sind sinnvoll?

Dr. Buck: Ich empfehle, in der sonnigen Jahreshälfte morgens einen normalen UVA/UVB-Lichtschutz mit einem LSF von 50 aufzutragen, und zwar zu der Tagescreme hinzu. Da die meisten Menschen hier bereits viel zu wenig Schutz verwenden, ist der Schutz vor der HEV Strahlung ein zu vernachlässigendes Thema. Um den auf der Packung angegebenen Lichtschutz zu erreichen, müsste ein Teelöffel Creme für das ganze Gesicht verwendet werden. Bereits die Halbierung dieser Menge drittelt den Lichtschutzfaktor.

Flair: Sind Filter oder Apps nützlich?

Dr. Buck: Da das blaue HEV Licht überall vorkommt, auch im Tageslicht, aus Glühbirnen und Kaminfeuer, ist eine App oder ein Filter auf dem Handy oder Laptop in etwa so wirksam wie ein Cocktailschirmchen als Sonnenschirm.

 

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